Freitag, 7. Oktober 2016

Nachgeholt: Momente der Dankbarkeit (39): Erntedankritual

Vor ein paar Wochen habe ich schon einmal einen Lobgesang auf meine Ernte gesungen und mich für die Fülle dieser Zeit bedankt.

Am letzten Septembersonntag nutzten meine Freundin Jasmin und ich nun meinen Kraftplatz für ein Ritual, das diese Ernte noch einmal richtig zu Bewusstsein bringen und segnen sollte. - So wie man es macht zum Erntedankfest oder zu Mabon - der Herbsttagundnachtgleiche - wie naturspirituelle Menschen sie feiern. Dabei geht es nicht nur um Gartenfrüchte, sondern auch unser Leben: Welche Erfahrungen hatte das letzte Hexenjahr (das mit dem nächsten Fest, Samhain, von neuem beginnt) uns gebracht ? Welche Saat war aufgegangen, welche nicht ? Was hatten wir uns hart erarbeitet, was war uns in den Schoß gefallen ? Für welche Erlebnisse, Lektionen und Begegnungen dankten wir ? Was galt es zu bewahren und weiterzuentwickeln, was loszulassen ?

Zuerst gestalteten wir die Mitte unseres Kreises mit Kornähren und mit Sonnenblumen, Paprika und einem Kürbis von unseren Beeten und Tuppen hinterm Haus. Jasmin hatte sorgsam unsere eigenen Chilis aufgefädelt, beide hatten wir Wein mitgebracht: Sie Met als Symbol für die hellen, ich Rotwein als Symbol für die dunklen Kräfte - denn zu diesem Zeitpunkt halten sich beide bekanntlich die Waage: Tag und Nacht sind jetzt gleich lang.




Dann erdeten und räucherten wir uns, zogen einen Schutzkreis und luden feierlich die vier Elemente ein. Schließlich begann ein Gespräch, das Züge von einem Dankesgebet trug: Jeder von uns schätzte wert, was ihn alles äußerlich nährt und wendete sich dann seinem Inneren zu: Beschäftigte sich mit den obigen Fragen und dankte für alles, was ihm in diesem Jahr begegnete und wie das Korn und Gemüse wachsen und reifen ließ. Symbolisch pulten wir Körner aus den Getreideähren und steckten für jeden Punkt eins in die Erde oder warfen es in die Luft. In diesem Austausch wurde uns sicher allerlei bewusst, worauf wir alleine nicht gekommen wären. Und uns verband ja auch eine besondere gemeinsame Ernte: Die unserer neuen Freundschaft und Zusammenarbeit im eigenen kleinen Gartenprojekt. Eine Frucht dieses Jahres, in die wir viel investiert hatten, die äußerst üppig gediehen war und auf die wir jetzt zu recht erfüllt und dankbar zurückblicken konnten.

Schließlich sprachen wir noch ein ausführliches Dankesgebet an das - zu selten geehrte - Wasser und aßen und tranken so ausgiebig, wie sich das für dieses Fest gehört.

Und so bin ich diesmal erfüllt von Dankbarkeit für die Dankbarkeit ! Zelebriert in diesem Ritual. Ich danke Jasmin, die mein Feuer für den Jahreskreis neu entfacht hat. Immer fragt sie mich nach dem nächsten Fest und so überwinde ich den inneren Schweinehund, lese nach, überleg mir was und wir fahren raus zu der schönen Waldlichtung, um die Energie der Zeit zu feiern.

Und ich bin immer noch so dankbar, dass ich diesen Kraftplatz finden durfte ! Diesmal ganz besonders für die Tiere, die uns hier begegneten: Für das Eichhörnchen, das fast jedes Mal um mich herumspringt, für den Mistkäfer - mystischer Skarabäus -, den Kolkraben - und für die glitzernde Schlange, die sich um die Markierung des Elements Luft schlängelte - genau um mein neu hervorgekramtes Besprechungsbuch ! Wenn das kein machtvolles Zeichen ist, steht die Schlange doch gerade für mystische Einweihung, Heilung und Erneuerung ...

Danke für dieses Zeichen, ja, ich werde weitermachen mit Besprechen und Handauflegen (erst mal nur zur Selbstheilung.) Danke für den goldenen, warmen Herbst-Sonntag und das harmonische, kraftvolle Ritual ! Danke für die Freundschaft, Garten- und Ritualgemeinschaft mit Jasmin. Danke, noch mal, für unsere reiche Jahresernte...






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