Montag, 14. September 2015

Glückstagebuch - Woche 15

Als sehr voll und er-füllend empfand ich meine letzte Woche. Ich war wieder arbeiten und konnte sehr viel unternehmen. Die viele Gesellschaft und der Trubel taten mir nach meinen Anflügen von Einsamkeit sehr gut.
Und doch war ich nebenher mit Bewusstwerdung und Einkehr beschäftigt - angeregt unter anderem von Robert Betz' Buch "Wahre Liebe lässt frei", das mit Beziehungsmythen aufräumt und uns zu Selbstliebe und neuen Wegen in der Partnerschaft ermuntert.

  • Der Einstieg auf Arbeit fiel mir recht leicht. Wir haben Äpfel gesammelt und sortiert, Wildkräuter gesammelt und die inzwischen abgebaute Ausstellung von ihrem letzten Ort abgeholt. Daneben konnte ich meinen absterbenden Ysop ausbuddeln und die noch gesunden Teile neu einpflanzen. Außerdem habe ich eine lecke Rote-Linsen-Suppe gekocht. Aber auch der Quark meiner Kollegin und der Pflaumenkuchen meines Chefs waren diese Woche köstlich ! Lediglich die Arbeit mit dem neuen Praktikanten fällt noch schwer. Er muss lernen, von selbst mit anzupacken.
  • Zum Glück war es einen ganzen Tag lang trocken und ich konnte heilkräftige Schafgarben- und Hopfentinktur ansetzen.
  • Weil wieder Schienenersatzverkehr statt S-Bahnverkehr ist, fahre ich im Moment die ganze Strecke zur Arbeit mit Fahrrad. Das ist früh etwas mühsam, nachmittags sehr befreiend. Die kühlen, herbstlichen Morgen sorgten zweimal für dampfenden Nebel über dem See - ein wunderschöner Anblick ! 
  • Konnte mit meinem "PC-Experten" meine neue W-Lan-Verbindung (übers Haus) einrichten und die Anschaffung eines neuen Rechners ins Visier nehmen. Es ist toll, wie gut er sich auskennt und meine Wünsche und Probleme anzugehen weiß (und wie freundlich und energiegeladen er jedes Mal ist !)
  • Kunst- und Yogakurs haben mich wieder gefordert, aber auch entspannen lassen.
  • Am Freitag abend habe ich am öffentlichen Museumsschreiben teilgenommen. Bei dieser Aktion lassen wir Autoren uns bei der Frankfurter Kurzen Nacht der Museen von den ausgestellten Werken im Museum Junge Kunst inpirieren - und zücken vor Ort Block und Stift. Heraus kommen ganz unterschiedliche Texte, die wir in zwei Wochen vor den Werken lesen. Ich hatte ein paar gute Ideen und freue mich jetzt darauf, weiter an ihnen zu arbeiten.
  • Samstag war ich dann zum Geburtstag meiner Nachbarin eingeladen und durfte ausgiebig schlemmen und mich unterhalten... Ich habe ein Paar kennengelernt, dass im Nachbarblock wohnt und an der Mauer unseres Hausgrundstücks einen Garten angelegt hat. Das war eine echte Überraschung ! Ich kann mir vorstellen, dass wir uns anfreunden. J. ist sehr ökologisch orientiert und wir haben uns schon locker für die nächste Großdemo gegen die Agrarindustrie verabredet. Und ich darf etwas von ihrem Mangold verarbeiten !
  • Danach war ich beim Klangkonzert meines Liebsten in einer alten Schlosskirche. Ganz allein hat er dort den Abend gerockt und ließ frei improvisiert die Stimmen von Trommel und Klangschale, Didgeridoo und Kalimba, Glockenspiel und Zither, südamerikanischer Flöte und Klavier erklingen. Mutig und meditativ. Wir hatten nur Zeit für zwei Umarmungen und ein paar Worte vorher und nachher. Aber es war eine tolle Erfahrung, ihn auf der Bühne agieren zu sehen. Nächste Überraschung: Dort traf ich meinen Chef, mit dem ich nachher mitfahren konnte und viel schneller als erwartet wieder zu Hause war.
  • Schließlich saß ich mit dem Geburtstagskreis noch sehr lange draußen am Feuer. Schöne Gespräche, ein wenig Baileys, Knüppelteig, der Blick in die Glut... und beim späten Einschlafen den Feuerduft im Haar... sehr besonders !
  • Der Sonntag begann mit einem Kuchenfrühstück (ja, der übriggebliebene vom Geburtstag) und ganz viel Lesen im Bett. Doch dann musste ich unbedingt raus ins Freie und radelte beschwingt an den See. Das Wasser war eisig, aber herrlich ! Danach fühlte ich mich wie neugeboren.





Hier wieder der Link zur Woche der Wilden Wölfin, die mich zum Glückstagebuch inspiriert hat. Und die unvermeidliche Frage: Was hat Euch die letzten Tage erfreut, überrascht oder bereichert ? Selbst für die kleinsten Dinge lohnt es sich, dankbar zu sein...




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