In meiner letzten Arbeitswoche vor
Weihnachten gab es endlich die Gelegenheit, das von mir anvisierte
Suppenrezept ausprobieren. Das Gemüse dafür steckte noch in der
Erde – im Frühling gepflanzte Pastinaken auf meinem Beet.
Mit Grabegabel und Kisten ausgerüstet
– und äußerst erwartungsvoll gingen mein Kollege Schulle und ich
in den Garten. Wurzelgemüse hat etwas Spannendes: Man sieht nur das
Grün, das aus der Erde ragt, weiß aber nicht genau, wie groß oder
klein die Wurzeln tatsächlich ausfallen werden. Mit den Pastinaken
hatten wir mehr als Glück: Beim Buddeln kamen üppige, gesunde
Exemplare zum Vorschein – ganz ohne faule oder angefressene
Stellen! Ganz fasziniert gruben wir eine nach der andern aus und
freuten uns. All die Mühe des Pflanzens, Unkrautjätens und Gießens
war nicht umsonst gewesen! Auch mein Chef konnte die reiche Ernte
kaum fassen und berichtete später Vielen davon: So tolle Pastinaken
hatte bisher kein Kommunarde aus der Erde geholt.
Nach dem Ausbuddeln ging's gemeinsam
ans Putzen, Schnippeln und Verkochen der Wurzeln zu einer leckeren
halb pürierten Suppe. Zitronenschale und -saft, Curry, Chili und
Sahne brachten den süßlich-würzigen Geschmack der Pastinaken
vorzüglich raus – hmmm... es durfte noch einmal gewundert werden.
Und es waren soviele Exemplare, dass
ich sogar noch welche mit nach Hause nahm und die vorzügliche Suppe
noch einmal für mich und eine Freundin kochte.
Ich bin so dankbar für diese späte
Ernte!
Für den glücklichen Moment des
Ausgrabens im frostigen Dezembergarten, das gemeinsame Kochen –
danke für beides an meinen fleißigen Helfer Schulle – und
schließlich das Verzehren in Gemeinschaft.
Dankbar für Mutter Erde und alle
Naturkräfte, die meine Pastinaken so gut reifen ließen. Für mein
schönes Beet am Arbeitsplatz und die Zeit, die wir jedes Jahr darin
investieren dürfen.
Gärtnern ist einfach wunderbar! Es
macht zwar mehr Arbeit als Gemüse schlicht irgendwo einzukaufen,
aber auch unendlich mehr Freude. Denn es verbindet einen wieder mit
dem Ursprung der Lebensmittel, die man zu sich nimmt. Man beginnt,
sie wieder mehr schätzen zu lernen – denn ja, es ist ein
Schatz, den man mit den eigenen Händen – doch wiederum nur
durch das Zutun der Natur – in so einem Gartenbeet heben kann...
Danke für die "Momente der Dankbarkeit" 2016! Es macht Spaß zu lesen, erweitert den eigenen Horizont. Als Mutter lesen ist natürlich ganz besonders schön, denn da ist ganz viel Freude über deine Erlebnisse, Dankbarkeit und dein tolles In-Worte-Fassen des Alltäglichen und Besonderen in deinem Leben.
AntwortenLöschenIch freue mich auf die Dankbarkeit 2017.