Donnerstag, 31. März 2016

Momente der Dankbarkeit (12): Osterspaziergang


Ich bin dankbar für... 
einen wunderschönen Ostersonntag in Familie.

Zu viert - und später zu sechst - waren wir auf alten Wegen in Potsdam unterwegs. Wunderbar, mal wieder alle zusammen zu sein ! Zudem mag ich die Heimatstadt meiner Eltern sehr und war als Kind viel hier - geborgen und frei bei meiner Oma, die so nah an der Park- und Schlosslandschaft von Sanssouci wohnte, dass es mir stets vertraut sein wird.

Am Sonntag erkundeten wir zusammen die "Russische Kolonie", den Pfingstberg und seine Geschichte. Lange dem Verfall hingegeben, erstrahlen das im 19. Jahrhundert errichtete Belvedere und sein Garten seit ein paar Jahren in neuem Glanz. Im Inneren kann man seine Erbauung und Restauration in einem modern gestalteten Museum nachvollziehen, draußen auf schön angelegten Wegen, italienisch inspirierten Treppen und Aussichtstürmen wandeln. Von dort oben genossen wir einen Blick über ganz Potsdam mit all seinen Anziehungspunkten - und erspähten schon mal unsere nächsten Stationen: Krongut, Bornstedter Friedhof und Drachenhaus, das so heißt, weil auf seinen Ecken kunstvolle Drachenskulpturen thronen (siehe Bild).
Auch das habe ich schon in meinen ganz frühen Jahren lieben gelernt ! Einst als Wohnstatt des hofeigenen Winzers erbaut, kann man dort nun wunderbar genießen... Nach dem wirklich vorzüglichen Essen spazierten wir noch weiter zu einer anderen Belvedere, der Orangerie und zum eigentlichem Schloss Sanssouci mit dem Grab des "alten Fritz" und seiner Windhunde, auf dem Besucher gern Kartoffeln niederlegen (denn schließlich trug jener König erheblich zur Verbreitung unseres heutigen Grundnahrungsmittels bei).




Ein schöner Tag, ein schöner Osterspaziergang ! Zwar nicht ganz so frühlingshaft berauscht wie in Goethes "Faust" - denn es bewölkte sich sehr schnell und das Grün ist ja auch noch sehr sehr zart - aber voller neuer - alter - Eindrücke und anregender Gespräche.

Danke für diese Stadt und seine Schönheit ! Für meine Familie. Für Frieden und Wohlstand - danke dafür, dass ich so und - das muss man in diesen Zeiten sagen - dass ich überhaupt leben darf. Angesichts des zunehmenden Terrors und prekärer Lebensumstände überall auf der Welt ist das nicht selbstverständlich.





Montag, 28. März 2016

Wort zur Woche: Zwei Vögel


"Wer einem Vogel in der Luft nachjagt, 
verliert oft den Vogel, den er in der Hand hält."

Indonesische Weisheit






Mittwoch, 23. März 2016

Momente der Dankbarkeit (11): Ein Kraftplatz

Ich hatte Glück und bin dankbar, ihn gefunden zu haben ! Ob es tatsächlich ein Kraftplatz für mich wird, muss sich natürlich erst noch erweisen. Fest steht, dass ich letzte Woche raus in den Wald ging. Auf der Suche nach einem gut erreichbaren und doch geschützten Ort, zu dem ich übers Jahr immer wieder zurückkehren kann. Einfach zum Durchatmen, aber auch für eine Art Heimkehr in der - in die - Natur. Und zum Ritualisieren. Das Feiern der Jahreskreisfeste oder Gestalten anderer Rituale ist in letzter Zeit leider eingeschlafen. Doch wenn ich erst mal einen schönen Platz habe, gelingt mir ja vielleicht eine Erweckung !

Einst hatte ich zum selben Zweck eine Birke gefunden und dort einen Hexenbesen (zum Spiel und rituellen Reinigen der Wohnung) hergestellt und aufgeladen. Und Imbolc-Wünsche in die Zweige gehängt... Doch der Zugang zu diesem Ort war schon im Mai völlig zugewuchert und unerreichbar geworden.




Neulich kam mir dann die Eingebung: Dieser Platz dort, bei den Birken und Fichten, kann vielleicht von der anderen Seite her zugänglich sein ! Hab ich da nicht mal Spaziergänger mit Hunden gesehn ? Und so war es! So fand ich meine alte Birke, lief etwas zwischen den Nadelbäumen herum und kam schließlich auf eine kleine Lichtung, die vom Waldweg weiter entfernt und nicht einzusehen ist. Von Bäumen umrahmt, fühle ich mich dort wohl und geborgen. Die Vögel zwitscherten wie verrückt. Und ein besonders schöner, vielgestaltiger Gesang erklang darin. Das Tier dazu trieb sein Spiel mit mir und flog immer zum nächsten Baum, sobald ich es wieder erspäht hatte. Kraniche zogen ihres Weges, der halbe Mond leuchtete in der Dämmerung... Und ich entdeckte einen Ameisenhaufen, weitere Birken und eine Ansammlung kleiner Federn in der Nähe.

All dies verstand ich als gute Omen für meine zukünftigen Kraftplatz. Und so steckte ich ein paar der gefiederten Fundstücke in einen alten Baumstumpf auf der Lichtung. Als eine Art Zeichen, als eine Art Frage: Danke für diesen Ort. Gern kehre ich wieder. Darf ich ?





Montag, 21. März 2016

Wort zur Woche: Sofort beginnen


"Wenn du nicht denken würdest, 
dass es nicht geht,
was würdest du sofort beginnen?

(Du weißt niemals, 
was alles möglich ist.)"

Veit Lindau







Samstag, 19. März 2016

Zwischenreich


Zwischen
Stillstand und Aufbruch
Fürchten und Wagen
Fliehen und Kämpfen
Ja und Vielleicht

Zwischen
Hadern und Hingabe
Aber und Dennoch
Zu früh und zu spät
Gefangen und Frei 


...


Zwischen-Raum
Zwischen-Zeit
Zwischen-Schritte


...


In ihnen wachse ich
geprüft und gepresst
wie in einem Kokon
meinem wirklichen
Selbst entgegen
































  © Gedicht by Vilwarin 2015





Mittwoch, 16. März 2016

Momente der Dankbarkeit (10): Genesung

In der letzten Woche erlebte ich mal wieder einen richtigen "Rücken-Crash": Und das ganz aus heiterem Himmel ! Nachdem mein problematisches Gelenk in der Lendenwirbelsäule drei Monate lang keinen Pieps mehr von sich gegeben hatte ! Aus der völlligen Schmerzfreiheit in den absoluten Schmerz - ich kenne das schon, er strahlt dann aus bis in den Oberschenkel, so dass ich mich gar nicht mehr bücken und nur noch humpeln kann. Da hilft dann meistens nur noch eins: die Spritze vom Orthopäden. Sicherlich nicht die beste Methode, aber ich kenne leider keinen Chiropraktiker in der Nähe und weiß mir in dieser Schmerzhölle und Bewegungsunfähigkeit einfach nicht anders zu helfen.

Und so bin ich dankbar dafür, dass diese Spritze wunderbar wirkt ! Dankbar, dass es mir so schnell wieder gut geht. Dankbar für das Gesundheitssystem in Deutschland - an dem es sicherlich viel zu kritisieren gibt und das doch so viel mehr - und günstiger - leistet als in vielen andern Ländern. Ich bin dankbar für den Taxifahrer, der da war, als ich ihn brauchte. (Für den Weg zum Ärztehaus und zurück.) Dankbar für die Krankschreibung, die mir Raum für meine Genesung schenkt. Für die Physiotherapeuten, die mich demnächst wieder behandeln werden. Was für uns in diesem Teil der Welt selbstverständlich ist, ist es woanders ganz und gar nicht ! Das versuche ich mir bei solchen Gelegenheiten - und, wie ihr schon gemerkt habt, besonders in dieser Rubrik - immer wieder bewusst zu machen.

Ich gehe ziemlich achtsam mit meinem Körper um. Bewege mich viel, ernähre mich bewusst, mache Yoga... Wenn mein Rücken so akut wird, ist das meist eher ein Zeichen psychischer Über-last-ung: Ich hab mal wieder zuviel gleichzeitig gemacht, geplant, gewollt. Was andere schaffen, schaff ich eben nicht. Und so fordert mein System eine Pause ein - bei einem solchen Crash, das weiß es schon - wird es ihm auch gewährt. Danke, dass du dich meldest, Körper-Seele-Geist - die Botschaft ist angekommen! Ich versuche in Zukunft sensibler mit mir zu sein und die Notbremse zu ziehn, bevor der Schmerz es tun muss.





Montag, 14. März 2016

Wort zur Woche: Die wahren Lehrmeister

 
"Glaube mir, denn ich habe es erfahren,
du wirst mehr in den Wäldern finden als in Büchern,
Bäume und Steine werden Dich lehren,
was Du von keinem Lehrmeister hörst..."


Bernhard von Clairvaux
 
 

 
 
 
 
 

Dienstag, 8. März 2016

Momente der Dankbarkeit (9): Zuckerfreie Schokolade

Schokolade - eine der wunderbarsten Erfindungen, Genüsse, Seelentröster. Eine der besten Geschmackserlebnisse! Zartbitter mochte ich schon immer. Erst recht spät entdeckte ich, dass auch Schoki mit noch mehr, z.B. 85% Kakaoanteil richtig gut munden kann.

Nun bin ich seit mehreren Wochen - genau wie im vorigen Jahr - am Zuckerfasten und habe weder genascht noch andere zuckerrohrhaltige Lebensmittel zu mir genommen. Aber der Auftakt zu meinem liebgewonnenen Ritual nach der Arbeit - ein Stück Schokolade - im Bett einkuscheln - Lesen - Nickerchen - war dadurch ruiniert.

Letzte Woche dann entdeckte ich im Bioladen Schokolade mit 99 % Kakao, die nur mit Kokosblütenzucker gesüßt ist - und traute mich. 0,5g pro 100g aus dem Nektar der Kokospalmenblüten. Der ganze große Rest Kakaomasse und Kakaobutter. Und nein, diese Schoki ist gar nicht staubtrocken, sie schmeckt ! Kaum süß und etwas bitter, aber vollmundig, kräftig, pur nach Kakao - und genauso zartschmelzend ! Ich esse sie sehr langsam und genussvoll. Lasse sie mir auf der Zunge zergehen...

Und bin dankbar, dass ich nun trotz Zuckerverzicht nicht gänzlich auf eins meiner Rituale und Lieblingsgeschmäcker verzichten muss. Ich danke dieser Entdeckung und der Schokoladenfirma, die sie kreiert hat. Aber vor allem danke ich den Kakaopflanzen und -früchten (und Kokosblüten!) für ihre Gabe. Und den hart arbeitenden Menschen in Panama, die die Kakaobohnen anbauen, ernten, trocknen, tragen...




Wir vergessen so oft, woher unsere Nahrung kommt - und wie wertvoll sie ist. Rufen wir uns vor dem ersten Bissen ins Gedächtnis, was alles nötig war, um ein bestimmtes Lebensmittel auf unseren Teller zu zaubern. Was Mensch und Tier, die Natur und die Elemente dazu beigetragen haben. Und genießen wir sie dann bewusst !

Danke nicht nur für die Schokolade. Sondern für alle Köstlichkeiten dieser Welt, die ich schon probieren durfte, die ich täglich zu mir nehme. Hmmmm... köstlich !




Montag, 7. März 2016

Wort zur Woche: Still werden


"Die Inspiration die du suchst,  
wartet in deinem Inneren.
Werde ganz still - und lausche."

Rumi 
  








Freitag, 4. März 2016

Kürbis-Zitronencurry mit Fenchelsamen

Ich liebe Currys !

Gern teile ich mit Euch eine Variante mit Kürbis und Zitronensaft, die durch gedruckte Rezepte inspiriert und dann von mir abgewandelt wurde. Dabei ergänzen sich die süßen Aromen von Kürbis und Kokosmilch mit den herben von Paprika, Zitrone und Lauch. Die Fenchelsamen sorgen für einen exotischen Touch.
Das Currygericht ist trotz seiner Raffinesse schnell zuzubereiten, die benötigten Zutaten sind überschaubar.
Und wer so gar nicht auf den Fenchelgeschmack steht oder keine Samen einkaufen mag, kann das ganze natürlich auch ohne kochen - und nach eigener Fantasie abwandeln und neu erfinden !




Zutaten für 2-3 Personen:

  • 1/3 - 1/2 kleiner Hokkaido-Kürbis
  • 1 grüne Paprikaschote
  • 1 Stange Lauch
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 ca. walnussgroßes Stück Ingwer
  • Saft einer Zitrone
  • 1 kleine Dose Kokosmilch (ca. 200 ml) 
  • etwa 1 TL Curry und Kurkuma 
  • und etwa 1 TL Garam Masala (indische Gewürzmischung, alternativ: Cumin, Zimt, Kardamom, Nelke...) 
  • Fenchelsamen nach Geschmack (ca. 1 EL)
  • Salz und Pfeffer

Dazu passt duftender Basmatireis (ca. 1/2 kleine Tasse pro Person rechnen und mit doppelter Menge Wasser aufsetzen.)

Kürbis, Lauch und Paprika vorbereiten und in kleine Stücke/Streifen schneiden. (Hokkaido muss nicht geschält werden!) Knoblauch und Ingwer schälen und fein hacken. Alles zusammen salzen und pfeffern und in Öl ca. 10 Minuten anbraten. Währenddessen den Reis in einem Topf mit Wasser aufkochen, etwas köcheln und dann weiterquellen lassen. Die Zitrone auspressen, mit den Gewürzen und der Kokosmilch zum Gemüse geben und noch einmal 5-10 Minuten köcheln lassen. Abschmecken und zusammen heiß servieren.


Guten Appettit !

Über Feedback freue ich mich.



Dienstag, 1. März 2016

Momente der Dankbarkeit (8): Blumenüberraschung

Ich bin dankbar für ...
eine Rose und einen Strauß Tulpen, die ich am Sonntag geschenkt bekam.
So völlig unerwartet !

Das passiert mir nicht oft. Vielleicht mal zum Geburtstag. Oder meine Ma bringt mir einen Frühblüher im Topf mit. Gestern jedoch war ich mit meinem besten Freund verabredet und zur Begrüßung streckte er mir - dicht eingewickelt - eine sehr langstielige Blume entgegen. Als ich hineinsah, flammte mir in eine Rose in schönen Orangeschattierungen entgegen. Und zu der Farbe gab es auch eine kleine Geschichte, die mein Freund mir sogleich erzählte. Es war nicht ganz so einfach mit dieser Rose - hatte sie an diesem Tag doch einen langen Spaziergang, ein Essen und einige S-Bahnfahrten zu überstehen. Im Restaurant bot uns die zuvorkommende Kellnerin eine Vase an - und die Blume durfte endlich trinken. Aber danach bekam ich das Einwickelpapier nicht mehr so wirklich justiert... Nun aber steht sie endlich sicher auf meinem Altar und leuchtet in denselben Farben wie mein  Feuertanz-Bild. Und ich kann mir den Kopf darüber zerbrechen, was mein - im Moment rein platonischer Freund (aber das war zwischendurch auch schon mal anders) - mir mit dieser Rose sagen will !





Spät abends überraschten mich dann noch meine Nachbarn, deren Meerschweinchen und Katze ich ein paar Tage versorgt hatte, mit einem Strauß strahlend gelber Tulpen. Ich war ganz verdattert. Zweimal so schöne Blumen an einem Tag ! Und noch so viel mehr Tage, an denen ich mich an ihnen freuen kann. An denen sie immer weiter aufblühen und sich entfalten werden... Und ich ihnen dabei zusehe - dankbar und froh und verbunden mit den Menschen, die sie mir schenkten, die an mich gedacht haben.




(Im Hintergrund seht Ihr "Das große Buch der Bienen", das ich mir letzte Woche geleistet hab. Definitiv auch ein Highlight - aber ich kann hier ja nicht immer nur von Büchern schwärmen...)