Dienstag, 12. Januar 2016

Momente der Dankbarkeit (1): Bach am Wald

2015 habe ich meine Lieblingsmomente der Woche gesammelt und unter der Kategorie "Glückstagebuch" gepostet. In diesem Jahr sammle ich weiter - möchte hier jedoch nur einen dieser kleinen, kostbaren Augenblicke herausgreifen und näher beschreiben. Manchmal mit, manchmal ohne Foto.

Ich bin dankbar...

für den gurgelnden Bach am Wald.

Ich gehe hinaus, die Sonne steht schon tief, erst mitten im Spaziergang entscheide ich mich, noch ein Stückchen weiter zu laufen. Durch das eine Wäldchen hin zum großen Wald, der vom Mühlenteich und Mühlenfließ gesäumt wird. Ich kenne den Platz gut. Als beide Gewässer im letzten Sommer ausgetrocknet waren, tat es mir in der Seele weh. Doch dann füllte sich ihr Becken wieder.

Heute ist der Teich zugefroren, der Bach hat nur wenige vereiste Ränder. Er gluckert und springt über die in ihm platzierten, schneebedeckten Steine. Ich stehe auf der kleinen Brücke und schaue hinab in das schäumende Wasser. Versenke mich in den Anblick. Versenke mich in das schöne Geräusch: Ein Fließen und Gurgeln. Ein ewiger Strom...
In Gedanken übergebe ich dem Bach mein altes Jahr. Nimm es auf, trag es fort! Möge es mit dir fließen und Raum frei werden für das Neue...
Ich stehe noch eine Weile, betrachte und lausche. Dann beginne ich zu frösteln, danke dem Fließ und breche auf. Ich werde wiederkommen. Ich bin dankbar: Für das Wasser, den Wald und die Wege dorthin. Und für das Geheimnis, das in ihnen wohnt.










1 Kommentar:

  1. Dort habe ich auch oft gestanden-allein-mit Dir-mit Papi. Dieses ewige Sprudeln, mal mit Eis und Schnee durchwirkt, mal eingebettet im saftigen Grün des Waldes oder umgeben vom bunten Laub, hat etwas Zauberhaftes, Magisches. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es meine traurigen Gedanken forttrug und ich mich freier und leichter fühlte.
    Ich sollte in diesem Jahr unbedingt wieder einmal dort hingehen.

    AntwortenLöschen