Vergangene Woche hatte ich Urlaub. So hab ich mich einerseits gut entspannen und andererseits viel unternehmen können - und einige Lieblingsmomente gesammelt. Darunter der Besuch des bunten Türkenmarkts in Berlin-Kreuzberg mit einer Freundin und ein programmreicher zweitägiger Ausflug in meine alte Heimat Frankfurt (Oder). Alles bei strahlendem Sommerwetter !
Aber mein heimliches Highlight - das, was mich am meisten berührt hat - ist mal wieder eine Tierbegegnung:
Sehr gerne spaziere ich in letzter Zeit zu meinen neuen und schon durch ein Frühlingsritual eingeweihten Kraftplatz im Wald. Schon bei meinem dritten Besuch dort beehrten mich zwei Eichhörnchen. Ich saß und lag ruhig auf der Erde, da begann erst ein, dann noch ein zweites, auf den Tannen (oder Fichten ?) herumzuklettern. Aufgekratzt sprangen die beiden von Baum zu Baum und auf dem Boden um die kleine Lichtung herum. Sie keckerten laut und jagten einander - offensichtlich, ganz ohne mich zu bemerken. An die zehn Minuten konnte ich sie beobachten. Ein Geschenk ! Und noch ein positives Zeichen dafür, dass dieser Platz zu mir passt - und mich dort akzeptiert. Denn wenn ich ein Tier wäre, habe ich immer geantwortet, wäre ich ein Eichhörnchen - springe ich doch ähnlich schnell und wendig zwischen Themen, Interessen, Orten, Menschen hin und her. Ich brauche Abwechslung und Bewegung und grabe nicht selten irgendwo kleine Schätze aus. Auch bin ich in meiner Erscheinung eher klein und niedlich wie sie...
Letzte Woche dann schaute ich spontan wieder bei meinem Platz vorbei. Auf dem Weg durch den Wald formulierte ich innerlich - und innigst! - den Wunsch, dem/n Eichhörnchen wiederzubegegnen. Als ich mich dann ins Gras gelegt und einmal mehr mit der Erde verbunden hatte, hörte ich nach einer Weile den inzwischen vertrauten Laut im Gebüsch. Und tatsächlich ! Irgendwann konnte ich in den Bäumen mein Lieblingstier ausmachen. Es war wie üblich sehr geschäftig, dann jedoch ließ es sich auf einem Zweig nieder und knabberte genüsslich an einem der frischen Tannzapfen. Ich war ganz still und spähte entzückt zu ihm hinauf. Was für ein putziger Anblick, dieser Zapfen zwischen seinen Pfötchen! Er liefert mir natürlich die Erklärung dafür, warum die Liebhaber von Nüssen und Kernen gerne "meinen" Platz besuchen. Trotzdem ist es erstaunlich, dass ich in einem Zeitfenster von jeweils einer halben Stunde gleich zweimal hintereinander auf ein Eichhörnchen traf. Ich muss die zweite Begegnung wohl so wahrhaftig und von Herzen ersehnt haben, dass der Wunsch Wirklichkeit wurde ! Sowohl der Zufall als auch das Beobachten selbst rührten und berührten mich sehr. Ich fühlte mich dabei und danach zutiefst dankbar und beschenkt. Für den Wald und die Tiere, für Mutter Erde.
Leider gibt es kein Eichhörnchen-Foto. Diese Tiere sind einfach zu schnell ! Und ich bin mir sicher, sie hätten sich nicht gezeigt, wenn ich mit der Kamera gelauert hätte. Denn - ist es nicht so ? - solche Begegnungen erfordern Ruhe und Präsenz.
Das ist ja ein schönes Erlebnis, hat es noch mehr zu bedeuten?
AntwortenLöschen