Mittwoch, 21. September 2016

Nachgeholt: Momente der Dankbarkeit (36): Zeit der Fülle

Schon länger durfte ich ernten: Im Kommune-Garten auf meiner Arbeit, und nun auch hier in dem kleinen vorm Haus, den ich seit diesem Jahr mit meiner Freundin Jasmin bestreite. Schon länger - doch vor ein paar Wochen begann sie so richtig: Erntezeit, Zeit der Fülle !

Da gab es einen Tag, an dem ich auf Arbeit gleich fünferlei auf einmal pflücken - und kosten! - konnte: Pfirsiche und Pflaumen, Johannis- und Himbeeren, dazu die ersten gefallenen Äpfel...  Süße Früchte, die einem geradezu in den Mund fallen - die wir aber in ihrer Menge kaum so wegmampfen konnten, sondern entsteinten oder pulten, verkochten oder einfroren, um daraus später Marmelade oder Kompott zu machen.




Und natürlich reifte auch überall das Gemüse: Mangold und Bohnen, Salat und Rote Beete, Zucchini und Tomaten. Gerade letztere haben wir in unseren Tuppen (Maurerkästen mit Erde) vorm Haus: Jeden Tag nasche und verarbeite ich welche von unseren vielen Sorten. Die "Rote Murmel" - ganz klein, doch im Geschmack ganz groß -, die "Goldene Königin" - gelb und saftig. Dazu eine einheimische, Roma- und Fleischtomaten... Obwohl es viel regnete und wir keine Dächer hatten, blieben sie von der Braunfäule weitgehend verschont. Und so freuen wir uns, dass sich die Arbeit des Säens, Aufziehens, Umpflanzens, Anbindens und Gießens gelohnt hat.

Neulich hat Jasmin soviel Mangold geschnitten, dass wir einen ganzen Abend lang schnibbelten und einkochten und in unsere kleinen Gefrierfächer stopften, was nur ging. So retteten wir ihn vor dem Verderb - und den Geschmack des Gartensommers für den Winter.

Ich bin voller Dankbarkeit für dieses Gedeihn, für den goldenen Spätsommer mit seinen Gaben, der nun unweigerlich dem Herbst weichen muss... Aber wir ernten erst mal noch eifrig weiter und baden in der Fülle, "reich und satt vom Leben". Danke Sonne und Regen, Wärme und Wind, danke Mutter Erde! Aber auch danke all den Hummeln und Bienenarten (die schließlich alles bestäubten) und den Insekten und Organismen im Boden.... Und schließlich nicht zu vergessen denen, die unser Saatgut produziert, unser Gießwasser bereitgestellt haben... Sovieles kommt zusammen, damit wir ernten können ! So großzügig, wie die Natur uns beschenkt, so versprühe ich meinen Dank.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen